In dieser Ausgabe möchte ich an die letzte Podcaat-Episode anschließen. Fabian Rossbacher hatte uns sehr transparent erzählt, wie er den Trafficstrom für seinen neuen Online-Shop aufbaut, welche Maßnahmen er ergriffen und welche Kanäle er getestet hat.
Erste größere Erfolge konnte Fabian mit Google Shopping Anzeigen schaffen. Nahezu 80 Prozent der über 100 Order in den ersten fünf Wochen konnte er über dieses Werbewerkzeug generieren. Da ich einige Anschriften erhalten habe, was Google Shopping genau ist und wie es funktioniert, möchte ich auf das Thema in der aktuellen Podcast-Episode ausführlicher besprechen.
Was ist Google Shopping?
Google Shopping Anzeigen kennt jeder von Ihnen bestimmt. Das sind die Werbeanzeigen mit Produktbild, Kurztext und Preisangaben. Wenn Sie auf eine solche Anzeige klicken, kostet es den Werbetreibenden Geld und der Nutzer gelangt direkt auf die Produktdetailseite des Shops.
Was ist letztlich Google Shopping. Eigentlich nichts anderes als die Online-Preissuchmaschine von Google. Mit dem großen Unterschied zu vielen anderen Preissuchmaschinen, dass bei Google nicht immer das günstigste Angebot angezeigt wird, sondern das Angebot mit der größten Relevanz zur Suchanfrage des Nutzers.
Google will dank seines Suchalgorithmus dem Nutzer hochwertige und den best möglichen Suchtreffer anbieten. Um letztlich aber Google Shopping Anzeigen schalten zu können, benötigen Sie sowohl ein Google Adwords Konto als auch ein Konto für das Google Merchant Center.
Wichtig in diesem Zudsammenhang ist, dass bei Google Shopping nur echte Produkte verkauft werden können. Also, wenn Sie Dienstleister sind, muss ich sie enttäushcen, dann können sie diesen tollen Kanal leider nicht verwenden.
Was für alle Einzelhändler interessant ist, dass man seit kurzem auch Produkte, die nur in lokalen Läden verfügbar sind, mithilfe von Google Shopping bewerben kann. Das macht das Medium besonders interessant, da Sie als regionaler Händler so recht einfach ins lokale Ecommerce Geschäft einsteigen können und der Wettbewerb sich sehr in Grenzen halten sollte. Nutzen Sie also die Möglichkeit, die ihnen Google Shopping hier bietet.
Merchant Center
Das Google ist der zentrale Ort bei Google, wo sie den Produktdatefeed für die Google Shopping Kampagnen verwalten können. Der Datenfeed erhält dabei alle wichtigen Informationen zum Produkt, inkl. Produktbild-Url. Für den Datenfeed gibt Google folgende formate an: xml, csv, txt, html.
Der Datenfeed selbst beinhaltet einige Pflicht, aber auch eine Menge Kann-Felder. Es ist immer zu empfehlen mehr als nur die Pflichtfelder zu füllen. Je mehr relevante Daten Google erhält desto besser und kleinteiiger kann der Algorithmus ihren Feed bewerten und ausspielen.
Beispielsweise ist es wichtig – wenn sie ein Produkt in sieben verschiedenen Farben in ihrem Online-Shop führen, nicht nur ein Produkt in den Feed zu übergeben, sondern sieben, eben mit den entsprechenden Variation. Je genauer, sauberer und letztlich relevanter für die Suche später, desto größer die Wahrscheinlichikeit bzw der Relevanzfaktor dass Google das Produkt zeigt. Vorausgesetzt die anderen Faktoren (z.B. Prio, CPC, …) passen auch. Daher ist es auch wichtig den Titel, Beschreibung und alles was anzugeben ist, suchmaschinenrelevant anzugeben.
Aktualität Google Merchant Center
Ganz wichtig ist das Thema Aktualität. Der Datenfeed nie älter als 30 Tage sein, ansonsten Gefahr dass der gesamte Feed deaktiviert wird und somit dann auch die Kampagne selbst. Auch werden euch im Merchant Center mögliche Fehler angezeigt. Wichtig ist, diese zu lakalisiren und zu beheben, damit eure Shopping Anzeigen nicht darunter leiden.
Relvanzfaktoren bei Google Shopping Anzeigen
aktuelle Datenfeeds, inkl. Zusatzattribute im Feed
Klickrate
Überschriften und Beschreibungen
gute Bewertungen
CPC
Priorisierung
Google Shopping Kampagne
Ist das Merchant Center mit dem Adwords Konto verknüpft, ist die Schaltung einer Google Shopping Anzeige nicht mehr sonderlich schwierig. Die Kampagne wird genauso eingestellt wie die klassische Adwords Kampagnen.
Beachten sollten Sie, dass sie am besten unterschiedliche Kampagnen anlegen und dabie auch mit den Prioritäten spielen.
Ich empfehle unseren Kunden immer 3-5 Kampagnen anzulegen. Eine Kampagne, ich nenne sie immer Lock-Kampagne, die eine hohe Prio hat, relativ hohe CPCs und einige Lock-Produkte hat, um die Nutzer auf die Seite zu bringen. Dann kann man weitere Kampagnen anlegen, die nach Marge/Produktgruppe/etc. gegliedert sind. Diese Kampagnen erhalten eine mittlere Prio, aber auch relativ hohe CPCs. Das sind die Kampagnen, die für mich performance-orientiert gesehen werden sollten. Eine letzte Kampagne sollte dann quasi wie eine Art Auffangbecken für alle anderen Produkte, ohne Filterung fungieren. Niedrige Prio und niedrige CPCs.
Dennoch kann man alle Kampagnentypen – und das sollte man auch – ständig optimieren und schauen, wie sich die KPIs entwickeln. Insbesondere bei saisonalen Höhepunkten, wie Weihnachten, Ostern oder anderen Events, sollte man sehr häufig die KPIs im Blick haben.
Ein weiterer Tipp: Nutzen Sie auch Re-Marekting um die Nutzer, die ihren Shop schon einmal besuchrt haben, die aber in der Customer Jounrey noch nicht so weit waren, zu reaktivieren und zum Kauf zu bewegen. Was Retargeting an dieser Stelle ist, setze ich voraus – wenn nicht, melden, ich erkläre es Ihnen gerne oder mache gerne auch mal eine eigene Podcast Episode zu dem Thema.
Wie bei anderen Werbemaßnahmen auch, gibt es kein Patentrezept. Daher sollten sie immer testen, optimieren, testen, optimieren und die richtige Balance finden.
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Podcast zum Thema Google Shopping
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Thomas Ottersbach ist Gründer der Unternehmensberatung Ottersbach Consulting. Mit seiner jahrelangen Erfahrung als Entrepreneur im Online-Business gibt er seine Expertise heute gezielt mit seinem Team an Unternehmen weiter. Thomas betreibt u.a. auch das beliebte Commerce Fachmagazin ecommerce-vision.de.